Arbeitstitel: Arbeiten am Fischmarkt – Der Wandel der Arbeitswelt im Hamburger Hafen
Der Hafen repräsentiert auch das Imaginäre der Stadt Hamburg. Seit der Erbauung der Fischauktionshalle Ende des 19. Jhd. lässt sich der Altonaer Fischmarkt als im Hafen liegender Kreuzungspunkt und nicht zuletzt als Umschlagplatz der Fischwirtschaft definieren (vgl. Frühauf et al. 2019: 80). Der Fischmarkt unterlag und unterliegt einem stetigen Wandel, gegenwärtig werden der Fischmarkt und die Fischauktionshalle vor allem als Tourist*innenattraktion wahrgenommen (vgl. ebd.).
Das neu entstehende Deutsche Hafenmuseum spielt eine Rolle für die Perspektive unserer Forschung. Die Stiftung Historische Museen Hamburg beschreibt das Vorhaben so: „Das Deutsche Hafenmuseum ist eines der bedeutsamsten Museumsprojekte der Gegenwart in Deutschland und widmet sich dem Thema, Häfen als Knotenpunkte globaler ökonomischer und sozio-kultureller Zusammenhänge darzustellen“ (SHMH 2019). Allein aus Beschreibung lässt sich folgern, dass es von hoher Bedeutung sein kann, den Hamburger Fischmarkt in die Ausstellungen, die das Deutsche Hafenmuseum zeigen wird, einzubeziehen.
Im Rahmen unserer Forschung, welche sich über zwei Semester streckte, wollten wir herausfinden, auf welche Weise der soziale und ökonomische Wandel diesen, zunächst im Altonaer Hafen, später im Hamburger Hafen lokalisierten Ort verändert hat. Im Fokus stehen hierbei nicht nur die Berufe und Arbeitsfelder, die von Männern ausgeübt wurden. Insbesondere wollten wir die Tätigkeiten von Frauen erforschen, welche oftmals wenig bis gar keine Erwähnungen finden. Weitere Erkundungen erstreckten sich auf die Auswirkungen der Globalisierung und des technischen Fortschritts auf den Arbeits- und Lebensraum Fischmarkt. Dabei lag ein Schwerpunkt auf der Kultur und dem sozialen Raum der Menschen vor Ort (Alltag). Der Forschungszeitraum erstreckte sich auf die 1920er Jahre bis in die Gegenwart.
Auf folgende konkrete Forschungsfrage soll unser Endprodukt eine Antwort geben:
Auf welche Weise hat sich die Arbeitswelt und der Alltag am Hamburger Fischmarkt und Umgebung seit den 1920er Jahren gewandelt? Inwiefern zeigen sich diese Veränderungen im auditiven Raum?
Das von uns geschaffene Radio-Feature, welches ausschließlich auditive Quellen verwendet, wird darauf eine Antwort suchen. Materialbasis für unsere Soundstudie sind eigene Tonaufnahmen, Aufnahmen aus YouTube und Tonaufnahmen, die uns vom Norddeutschen Rundfunk (NDR-Archiv) zur Verfügung gestellt wurden. Sie bieten eine Chronologie des Wandels, der sich auch als ein Wandel der Soundlandschaft Fischmarkt darstellt.
Wir, Miriam Thomas, Jan-Luca Jansen, Gina Engel & Serkan Cantay, wünschen Euch viel Spaß beim Hören!