Was Hamburg als Hafenstadt ausmacht ist mehr als die schönen Bilder, die entlang der Elbe durch die Hafenarchitektur, die Sehenswürdigkeiten und den Schiffsverkehr entstehen, bei denen der eigentliche Hafenbetrieb nur noch als Kulisse dient. Im Zuge der Industrialisierung, Globalisierung und Digitalisierung verlagerte sich der Hafenbetrieb als ganzer Industriezweig immer stärker an den Rand Hamburgs und somit auch immer mehr aus der unmittelbaren Wahrnehmung. Aufgrund der sich ändernden Arbeitsbedingungen gelangen Seefahrer*innen nur noch selten in die Städte hinein, in denen ihr Schiff angelegt hat. So ist es nicht nur die Branche der Seefahrt, die in Vergessenheit gerät, sondern es werden auch die Menschen dahinter unsichtbar.
Einen nicht unerheblichen Beitrag im Bemühen um die Sichtbarkeit des Hafens, als historischer und noch heute aktueller Dreh- und Angelpunkt der Hamburger Wirtschaft, leistet das Deutsche Hafenmuseum in Hamburg.
Im Rahmen unseres Seminars konnten wir neben ersten Einblicken in die Entwicklung des Deutschen Hafenmuseums, weitere historische Museen in Hamburg kennenlernen.
Unsere Forschungsgruppe stellte sich zuerst einmal die Frage: was fehlt im Deutschen Hafenmuseum und den anderen Museen – was wird nicht erzählt?
Im Zuge unserer Recherchen und Exkursionen wurden wir darauf Aufmerksam, dass Menschen die auf Containerschiffen arbeiten, nicht (mehr?) repräsentiert sind. So gibt es zwar im Internationalen Maritimen Museum Hamburg in der HafenCity einen Ausstellungsbereich zu historischen Dienstkleidungen diverser Dienstränge und viel Wissenswertes über die Containerwirtschaft, allerdings war es uns nicht möglich Erfahrungsberichte von Seefahrer*innen aus jüngerer Vergangenheit zu finden.
Wir gingen der Frage nach, wo die Seeleute geblieben sind, die man früher noch in Kneipen auf der Reeperbahn antreffen konnte, und fanden sie im international seaman’s club, dem Duckdalben – einer sozialen Einrichtung im Hafen für alle Seeleute, auf die wir auch im folgendem Video eingehen werden.
Das Video wurde freundlicherweise über den Duckdalben veröffentlicht und nicht ohne Stolz präsentieren wir es nun in zwei Versionen: das erste Video ist ganz auf deutsch, während wir im zweiten englische Untertitel hinzugefügt und auch sonstige Texte übersetzt haben, sodass es auch internationales Publikum verstehen kann.
Wir wünschen viel Spaß!