Ein herzliches Moin Moin und Willkommen im Forschungsfeld Hafen!
Was Euch hier erwartet:
Ein kulturwissenschaftlicher Rundumblick über den Hamburger Hafen. Studierende des Studiengangs Kultur der Metropole entwickelten im Wintersemenster 2019/2020 und Sommersemester 2020 eigene Forschungsprojekte, die sich dem Forschungsfeld Hafen in all seinen faszinierenden und widersprüchlichen Facetten nähern.
Alle entstandenen Projekte haben einen mehr oder minder direkten gemeinsamen Bezugspunkt: Die Gründung des Deutschen Hafenmuseums in Hamburg. Dieses gilt als eines der bedeutsamsten Museumsprojekte der Gegenwart in Deutschland und soll zu einem neuen kulturellen Hotspot der Stadt Hamburg werden. Das Thema: Die Häfen dieser Welt als Knotenpunkte globaler ökonomischer und soziokultureller Zusammenhänge darstellen. Der Anspruch: ein Wissensmuseum des 21. Jahrhunderts schaffen, das aktuellen Diskursen rund um Hafen, Stadt und Globalisierung einen Ort bietet.
Unser Seminar stellt die Frage, was das aus Sicht einer kulturwissenschaftlich orientierten Stadtforschung konkret bedeuten kann. Die entstandenen Arbeiten sind explorativ ausgerichtet, erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sind als Impulse für ein vielstimmiges und multiperspektivisches Hafenmuseum zu verstehen.
Insgesamt sechs Forschungsprojekte werden auf dieser Website vorgestellt, die wir folgend kurz anreißen. Detailliert dargestellt werden die Themen auf ihrem jeweiligen Reiter.
- Grenzraum: Im Fokus der Forschung stehen materielle und soziale Grenzziehungen im und am Hafen. Die Ergebnisse werden in einem Audiowalk verarbeitet, um Machtverhältnisse im Raum aufzuzeigen und zu hinterfragen.
- Große Hoffnung Kleiner Grasbrook: Hier steht die städtebauliche Planung des hafennahen Stadtteils Kleiner Grasbrook im Vordergrund. Die Stadtentwicklungsbehörde Hamburg hat hier mit einem aufwendigen Bürger*innenbeteiligungverfahren einen Entwurfswettbewerb veranstaltet. Der Gewinnerentwurf wird hier noch einmal kritisch betrachtet und auf die Wünsche der Bürger*innen überprüft.
- Arbeiten am Fischmarkt: Exemplarisch für den historischen Wandels der Arbeitswelt Hafen beschäftigt sich diese Projektgruppe mit den Veränderungen des Hamburger Fischmarktes seit den 1920er Jahren. Die Gruppe untersucht diese Veränderungen vor allem auf der auditiven Ebene und verarbeitet ihre Forschungsergebnisse in einer Radio-Collage.
- Koloniales Erbe – die Woermanngruppe und das Afrikahaus: In dieser Forschungsarbeit steht die koloniale Vergangenheit der Hamburger See- und Hafenwirtschaft im Vordergrund. Interventionen im Stadtraum tragen die Rechercheergebnisse in die Öffentlichkeit und sensibilisieren für die nach wie vor nur wenig aufgearbeitete Verstrickung von Hamburger Kaufleuten in die koloniale Gewaltherrschaft.
- Recht auf
DeutschesHafenmuseum: Diese Gruppe setzt sich mit (post)kolonialen Diskursen und Praktiken in Kulturinstitutionen auseinander. Gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartner*innen formulieren sie Maßgaben für ein postkoloniales Hafenmuseum und präsentieren diese in einer Intervention zu Wasser und zu Land. - Seeleute im Hamburger Hafen: Hier begeben wir uns nun auf das Wasser, genauer auf das Hafenwasser. Die Projektgruppe ermöglicht uns Einblicke in das Leben und Arbeiten auf Containerschiffen, die den Hamburger Hafen passieren. Ein Animationsfilm klärt über die prekären Bedingungen in dieser schwer einsehbaren Arbeitswelt auf und zeigt, warum die Corona-Pandemie für Seeleute besonders dramatische Konsequenzen hat.
Wir wünschen Euch viel Spaß beim Entdecken der Themen!